Wussten Sie schon, dass ...

... GATOW seit 1258 urkundlich erwähnt wurde und damit in 2008 schon 750 Jahre alt wurde ?

... es schon ziemlich unterschiedliche Namen hatte,
    nämlich Gatho (1272), Gatowe (1351) Gothow (1375), Ghotow (1450), Gattov (1459) ?

... der Ortsname von unterschiedlichen Interpreten sowohl auf die oder den Gothen als auch auf ein
    wendisches Wort, das soviel wie Furt oder Brücke (Übergang) bedeuten soll, zurückgeführt wird ?

... es von 1258 bis 1558 dem Benediktinerinnenkloster in Spandau gehörte ?

... es ein schmales Straßendorf im osthavelländischen Bezirk war (bis 1833) ?

... 1509 die Anlage von Weingärten in Gatow betrieben wurde ?
    Ende des Weinbaus war wohl 1713, als ein wüster Weinberg für sechs Scheffel Roggen im Jahr
    für andere Zwecke verpachtet wurde.

... es nördlich des Dorfes rund 100 Jahre lang eine Ziegelei gab (Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts) ?

... es 1860 hier 39 Wohn- und 59 Wirtschaftsgebäude gab, darunter eine Ofenfabrik und eine Getreidemühle ?

... die Kirche 1866 eine Orgel für 600 Mark erhielt ?

... 1886 sechs Petroleumlampen zur Beleuchtung der Dorfstraße vom Gemeinderat genehmigt wurden ?
    Die Gemeinde übernahm auch den Unterhalt und die "Beschaffung" eines Nachtwächters.

... auf Beschluß der Gemeindevertretung 1877 eine "Abgabe für Armenzwecke"
    für alle öffentlichen Lustbarkeiten eingeführt wurde ?

... 1890 nur 440 Einwohner hier lebten ? Laut Statistik von 1894 waren dabei:
    ein Gutsbesitzer, zwei Bauerngutsbesitzer, zwei Landwirte, ein Pächter, ein Gärtner, ein Verwalter,
    ein Inspektor, ein Müller- und Bäckermeister, zwei Gastwirte, drei Milchhändler, ein Schmied,
    ein Lehrer, ein Architekturmaler, ein Rentner, eine Witwe.    

... die Stadt Charlottenburg 1890 die 362 Hektar großen Rieselfelder in Betrieb nahm ?

... bis dahin die Gatower Feldflur bis zur Jaczostraße reichte ?

... der Reinertrag pro Hektar Acker zu dieser Zeit mit sieben Mark angegeben wurde ?

... die Stadt Charlottenburg 1890 der Gemeinde Gatow für die Benutzung des großen Grabens
    zum Ableiten der Rieselgewässer 5000 Mark zahlte ?
    Das reichte zum Bau einer Leichenhalle (1000 Mark), zur Anschaffung einer Gemeindespritze
    zum Feuerlöschen (1500 Mark), für eine neue Turmuhr (750 Mark) und manches andere.

... auf dem Gelände der Siedlung Havelblick bis Ende der 20er Jahre
    die Baumschule der Rieselfelder war (im Besitz der Stadt Charlottenburg) ?

... im Mai 1892 die Erhebung einer Hundesteuer von drei Mark jährlich beschlossen wurde ?
    (Der Beschluß wurde allerdings schon im August des Jahres wieder aufgehoben)

... der Ortslehrer Draeger 1894 zum Steuereinnehmer gewählt wurde ?
    Er durfte 1,5 Prozent der Steuern behalten, aber nicht mehr als 140 Mark.

... das Grundgehalt eines Lehrers auf 1000 Mark pro Jahr festgelegt wurde ? Dazu gab es
    evtl. 140 Mark Alterszulage und 150 Mark für die Küsterei (pro Jahr, versteht sich).

... zu der Zeit der Ortsschulinspektor der zuständige Pfarrer war ?
    In Gatow war das der damalige Kladower Prediger Schall.

... bei einem Großbrand vor gut 100 Jahren der König persönlich (höchstderoselbst) zu Hilfe kam ?
    Er war per Schiff unterwegs nach Potsdam und ließ nicht nur seine Mannschaft
    zum Löschen ausrücken, sondern orderte auch die Berliner Feuerwehr.

... aber schon 1881 die Verteilung der Gespanndienste im Brandfall dokumentiert ist ?

... das Nichterscheinen beim Brand mit zwei Mark Strafe geahndet wurde,
    wenn man auch keinen Vertreter geschickt hatte ?

... die freiwillge Feuerwehr Gatow 1908 gegründet wurde und gar nicht alle Anwärter aufnehmen konnte ?

... der Fonds für den Neubau einer Dorfschule 1901 beschlossen wurde ?
    1905 war die neue dreiklassige Volkssschule an der Buchwaldzeile / Ecke Berghang fertig.
    Sie wurde 1945 von den Russen zerstört.
    Vorher war der Unterricht in dem kleinen Haus neben der Dorfkirche gehalten worden.

... um 1910 ein Architektenteam unter dem Stichwort "Et in terra pax" einen Generalbebauungsplan
    für Berlin erstellt hatten mit einer Vorortsiedlung auf der Gatower Feldflur ?

... dabei auch eine Bahntrasse nach Potsdam geplant war mit einer Eisenbahnbrücke über die
    Havel nördlich von Lindwerder und einem "Bahnhof Gatow" an der Buchwaldzeile / Ecke Straße 265 ?

... von 1845 bis 1921 auf dem Windmühlenberg eine Bockwindmühle stand ?
    Sie wurde für die Dreharbeiten des Spielfilms "Die Mordmühle auf Evanshill"
    des Regisseurs Richard Eichberg (unter Aufsicht der Gatower Feuerwehr) vollständig abgebrannt.

... 2008 erneut eine Bockwindmühle auf dem Windmühlenberg errichtet wurde ?

... die aufmüpfigen Gatower schon 1922 eine Bürgerinitiative gegen die Auflösung
    des Bürgerbüros initiierten ? Sie schrieben an das Bezirksamt einen geharnischten Protest:
    "... daß wir eine glatte Vergewaltigung darin erblicken, wenn wegen unbedeutender, durch die
    Beibehaltung des Büros entstehender Kosten ... die Wünsche von etwa 650 Einwohnern unbeachtet bleiben".

... sich seit 1978 im Arbeitskreis Gatow Interessierte aus Gatow, Kladow und anderen Teilen Berlins
    zusammengefunden haben ? Sie kommen aus verschiedenen Parteien oder gehören keiner Partei an.
    Sie sind nicht nur Landwirte, Förster oder sonstige berufsmäßige Naturschützer, sondern kommen
    aus allen möglichen Berufszweigen.
    Aber alle wollen die landwirtschaftlich geprägte Gatower Umgebung erhalten.

... der Arbeitskreis Gatow 1988 den in diesem Jahr erstmals vergebenen
    europäischen Umweltpreis Kategorie Naturschutz von der Conservation Foundation London
    für das Projekt "Rettung der Gatower Agrarlandschaft" erhalten hat ?

... 1994 das alte Waschhaus auf dem Gutshof Gatow unter anderen auch von Mitgliedern des
    Arbeitskreises durch eine Blockade vor dem Abrissbagger gerettet und anschließend unter
    Mitwirkung der Knobelsdorff-Schule (Oberstufenzentrum Bautechnik) erstklassig restauriert wurde ?

... am 06.07.2005 mit dem Abriss der St.Raphael Kirche in Gatow begonnen wurde,
    genau einen Tag bevor der Landesdenkmalrat über eine Unterschutzstellung
    dieses letzten Bauwerkes von Rudof Schwarz entscheiden wollte ?
    (Heute steht dort der Supermarkt ...)

... dass sich die Mitglieder des Arbeitskreises seit 44 Jahren immer noch an jedem ersten Dienstag im Monat
    um 19:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Plievierstraße treffen ?



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